Donnerstag, 18. April 2024
Online-Fachtagung Kita- und Schulverpflegung Mittelfranken, Oberfranken, Oberpfalz
© KErn
Gute, ausgewogene Verpflegung in Kita und Schule ist eine Herausforderung. Sie unterliegt dem stetigen Wandel. Regionalität, Ökologie und ernährungswissenschaftliche Ansprüche spielen ebenso eine Rolle wie der digitale Wandel in der Gemeinschaftsverpflegung. Zudem prägen unsere Geschichte und Erfahrungen unsere Essgewohnheiten über Jahrzehnte.
Informieren Sie sich bei der Online-Fachtagung über die Chancen, die diese Entwicklungen mit sich bringen. Was bedeuten sie für die Ernährung und Essgewohnheiten unserer Kinder und Jugendlichen? Wie können Gewohnheiten verändert und Veränderungen angestoßen und kommuniziert werden?
Termin
Unsere diesjährige Fachtagung Kita- und Schulverpflegung ist eine gemeinsame Veranstaltung der Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberfranken und Oberpfalz am Donnerstag, 18. April 2024.
Programm
Christina Apel, AELF Regensburg-Schwandorf
Sabine Mehring, Referat Ernährungsstandards und Qualitätssicherung in der Gemeinschaftsverpflegung, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Wilma Bröker, AELF Fürth-Uffenheim
Esther Gajek, Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft, Universität Regensburg
Der Vortrag zeichnet die Entwicklung in der Gemeinschaftsverpflegung der letzten zwanzig Jahre nach und blickt in die Zukunft. Aktuelle Ernährungstrends werden ebenso angesprochen wie auch Identitätsbildung durch Ernährung.
Estha Sackl, Villach
Hendrik Haase, freier Publizist, Kommunikationsdesigner und Foodaktivist, Andechs am Ammersee
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des digitalen Wandels in der Gemeinschaftsverpflegung von der Krippe bis zur Schule. Hendrik Haase beleuchtet in seinem Impulsreferat, wie digitale Technologien nicht nur die Küchenpraxis, sondern auch die Ernährung und Essgewohnheiten unserer Kinder und Jugendlichen beeinflussen. Erfahren Sie mehr über die vielfältigen Chancen und Risiken dieser Entwicklung, erkunden Sie aktuelle Trends, digitale Esskultur und innovative Werkzeuge für die Gemeinschaftsverpflegung.
Foren
Der Wunsch junger Tischgäste nach Mini-Mahlzeiten, Essen to go oder verschiedenen Ernährungstrends macht vor der Schulkantine nicht Halt, das klassische Mittagessen verliert an Attraktivität. Wie angesichts dieser Entwicklungen für die Schülerinnen und Schüler ein gesundes und zugkräftiges Speisenangebot für Zwischenverpflegung und Mittagszeit vorgehalten werden kann, berichtet Gabi Ruckdeschel, Leiterin der Schulkantine PiKant am Gymnasium Münchberg.
In diesem Forum lassen uns drei Kitas an Ihren Erfolgsfaktoren für eine gut gelingende Kitaverpflegung teilhaben. Von "A" wie Attraktivität durch mehr Qualität, über "R" wie rollierender Speiseplan zur Qualitätssicherung bis hin zu Z wie "Tue Gutes und zeige es!".
Ausbau des Ganztagsangebots, sich ändernde Ernährungstrends, steigende Kosten – Veränderungen in der Kita- und Schulverpflegung können durch verschiedene Faktoren bewirkt werden. Doch wie laufen Veränderungsprozesse ab und wie können diese erfolgreich gestaltet werden? Dieses Forum zeigt die Phasen der Veränderung auf und gibt Tipps zum Umgang mit Widerständen. Frau Esterhammer gibt den Teilnehmenden einen Methodensatz an die Hand, um Team und Tischgäste auf dem Weg mitzunehmen. Nach einem Impulsvortrag sind Sie zu Fragen und zur Diskussion eingeladen.
Eine gute Kita- und Schulverpflegung soll ausgewogen und gesundheitsförderlich sein und gleichzeitig einen Beitrag für den Erhalt der Umwelt leisten. Frau Schmid zeigt in diesem Forum auf, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, damit dies gelingen kann.
Anmeldung
Dokumentenservice für Teilnehmende
Rückblick
Fachtagung 2022
Am 14. Juli 2022 tauschten sich knapp 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen virtuell zum Thema "Mahlzeit = Bildungszeit" aus. Drei spannende Vorträge sowie ein interaktiver Fachbeitrag leuchteten Aspekte der Ernährungsbildung beim gemeinsamen Essen und Trinken in Kita und Schule aus.
Christina Apel, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Oberpfalz begrüßte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen und unterstrich die Bedeutung des Themas als Chance, Kinder von klein auf an gesunde Ernährung heranzuführen und das gemeinsame Essen zu einem Wohlfühlerlebnis zu machen. Wilma Bröker, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Mittelfranken, stellte Aktuelles aus den Vernetzungsstellen vor. Schwerpunkte sind das Coaching auf Basis der neuen Bayerischen Leitlinien Kita- und Schulverpflegung.
Ein Schuljahr lang haben Einrichtungen und Schulen die Möglichkeit, durch die individuelle Begleitung gemeinsam mit den Coaches passgenaue Lösungen zu entwickeln. Weitere Workshops und Materialien zu den vier Leitgedanken Gesundheit, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit werden zudem bereitgestellt. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, Unterstützung für ein nachhaltiges, gesundes und attraktives Angebot zu leisten. Susanne Dobelke, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Oberfranken, moderierte im Anschluss durch das Programm des Nachmittags.
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Die Top 5 der beliebtesten Gerichte der 6- bis 19-Jährigen sind entsprechend vielfältig:
- Nudeln
- Obst
- Geflügel
- Gemüse
- Wurst/Schinken
Zum Thema Mittagsverpflegung verzeichnete Ingo Balovic eine erfreuliche Entwicklung: Von 685 befragten Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren bewerteten diese ihr Schulessen überwiegend positiv, sowohl in Bezug auf den Geschmack als auch auf das Aussehen und den Geruch.
Einen umfassenden Überblick über die Angebote zur Ernährungsbildung in Bayern sowie bundesweit vermittelte Uta Ehrck, Diplom-Ökotrophologin, Heroldsberg. Sie informierte über Maßnahmen, Fort- und Weiterbildungen für Kitas, Grundschulen und weiterführende Schulen bis zur 10. Klasse.
Neben dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) und den Verbraucherzentralen liefern auch Stiftungen wie die Sarah-Wiener-Stiftung, Stiftung Kindergesundheit und BayWa Stiftung mit teilweise kostenfreien Fortbildungen oder Aktionen einen erheblichen Beitrag zum Portfolio. Kommerzielle Anbieter ergänzen regionale und überregionale Maßnahmen. Auch über das umfangreiche Angebot für Familien mit Kindern, sowie gezielt für Kitas und Schulen von den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde in der anschließenden Diskussion gesprochen.
In der Praxis bewährt sich daher das langsame "Einschleichen", indem zum Beispiel Kichererbsen beim Gemüsecurry zunächst nur als Topping und mit der Zeit in größeren Anteilen im Rezept eingesetzt werden. Zudem sollten unterschiedliche Kulturen und Familienkulturen unbedingt als Chancen verstanden und neue Gerichte getreu dem Motto „Ich muss es nicht essen, aber ich darf!“ mit der nötigen Portion Geduld eingeführt werden. Sibylle Wilma resümierte, dass mit einer positiven Grundhaltung, einigen Tricks, der Weitergabe von Informationen sowie durch die Anerkennung von Wünschen, die wichtigsten Voraussetzungen für gutes Gelingen erfüllt sind.
So lautete das Thema des Interaktionsvortrags von Kariane Höhn, Dipl. Sozialpädagogin und Fachreferentin frühkindliche Bildung, Tübingen. Sie blickte auf die W-Fragen: was wir wann, wo, mit wem und wie essen und welche Lebensmittel im Angebot sind. Dabei beleuchtete sie Aspekte rund um das Thema Mahlzeiten, die immerhin 20 % der Anwesenheitszeit in der Kita ausmachen. Unter anderem stellte sie die Esstypen vor, die die Zusammensetzung der Tischgemeinschaft maßgeblich prägen.
Weiterhin vertiefte sie Prinzipien, mit denen noch Unbekanntes erfolgreich akzeptiert werden kann. Dazu gehört zum Beispiel das Separieren von Komponenten, um Neues stressreduziert und in Ruhe ausprobieren zu können. Insgesamt stellen das Wissen um die Essgeschichten und der Respekt für diese den Schlüssel für das Gelingen von Essen und Trinken dar. Die Tagungsteilnehmer/innen erfuhren in Kariane Höhns Beitrag nicht nur Hintergrundinformationen, sondern konnten auch Erfahrungen und individuelle Ess-Lern-Geschichten austauschen.
Gemeinsame Mahlzeiten in Kita und Schule umfassen mehr als die reine Aufnahme von Nährstoffen und Energie. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen findet gleichzeitig die Vermittlung von wichtigen Sozial- und Alltagskompetenzen statt. In ihrem Fazit bedankte sich Susanne Dobelke bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen, Referenten und Referentinnen sowie allen Organisatorinnen für ihren Beitrag zum guten Gelingen dieser abwechslungsreichen Veranstaltung.