Naturwälder unserer Region
Schmausenbuck

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Auf 80.000 Hektar entwickeln sich Wälder unbeeinflusst von menschlicher Bewirtschaftung. Sie bieten der Wissenschaft interessante Forschungsobjekte und dem Naturfreund die Gelegenheit für spannende Naturbeobachtungen. In unserem Amtsgebiet gibt es auf 378 Hektar Waldfläche Naturwald-Gebiete. Wir werden sie hier nach und nach vorstellen.

Heute laden wir Sie ein, uns auf einen Waldspaziergang auf den Schmausenbuck oberhalb des Tiergarten Nürnbergs zu begleiten.

Geschichte des Schmausenbucks

Bereits im Jahr 1372 wurde im Bereich des Schmausenbucks gezecht, getanzt und gekegelt. Er ist somit die älteste, urkundlich erwähnte Walderholungs- und Vergnügungsstätte. Der Name leitet sich von dem Mögeldorfer Unternehmer Georg Schmaus ab, dem ein Gebiet im Bereich des heutigen Tiergarten Nürnberg gehörte. Hier wurde früher Sandstein abgebaut, der in der Stadt Nürnberg zum Bau von Patrizierhäusern, Kirchen und insbesondere dem Bürgerspital Verwendung fand. Schon vor Eröffnung des Tiergartens im Jahre 1937 wurde im Mai 1888 der Schmausenbuck-Turm eröffnet.

Baum- und Straucharten

Der auf dem Plateau gelegene Naturwald ist mit einem Eichen-Hainbuchenwald bestockt. Dementsprechend kennzeichnet sich die Fläche mit Jahrhunderte alten Eichen. Nebenbaumarten sind hier Hainbuchen und andere Laubbäume wie Buchen oder Edellaubholz wie Linde oder Ahorn.

Tierarten

Die uralten Eichen sind Lebensraum für den Eremit oder auch Juchtenkäfer genannt. Der Käfer lebt in zersetztem Holzmaterial unter der Rinde noch lebender Eichen, dem sogenannten Mulm. Dort ernährt er sich von Baumpilzen, die durch Verletzungen wie Astbruch, Blitzschlag oder anderen mechanischen Schäden in die Bäume eindringen. Auf diese Weise verlängert er das Leben der Baumriesen. Der Eremit ist ein schlechter Flieger und kann sich nur im Umkreis von 500 bis max. 2.000 m bewegen. Aus diesem Grund ist er von alten Laubbäumen, bevorzugt der Eiche, abhängig, die sich in direktem Umfeld seiner Geburtsstätte befinden. In den alten Bäumen leben oftmals viele Generationen von Käfern und so kann eine alte Eiche viele Jahrzehnte von Eremiten besiedelt werden.
Schild an einem Baum

Geschichtlicher Hinweis

Turm Wald

Schausenbuck-Turm

Blick in Eichen-Hainbuchenwald

Eichen-Hainbuchenwald

Stehendes Eichentotholz

Stehendes Eichentotholz

Weitere Informationen

Waldnaturschutz
Naturwälder – Bayerns wilde Waldnatur

Buchenwald mit Totholz (© Stephan Thierfelder)

© Stephan Thierfelder

Naturwälder erfüllen den Wunsch nach wilder Waldnatur, nach ungestörten, alten, artenreichen Wäldern, mit stehendem und liegendem Totholz, reich an Biotopbäumen. Naturwälder sind Wald-Juwelen, oft nur eine Radtour entfernt. Die Bayerische Forstverwaltung setzt den Schutz der Flächen um und macht die Wälder für die Bürgerinnen und Bürger behutsam und nachhaltig erlebbar. 

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